Kufsteinerland

50 Jahre Koasamarsch

– zwischen Tradition und Moderne

Dieses Jahr wird der Ebbser Koasamarsch 50 Jahre alt. Zeit für uns einen kleinen Rückblick auf die Anfänge des Marsches zu geben. Dank der Aufbewahrung von alten Zeitungsartikeln und Bildern des damaligen sehr engagierten Obmanns Sepp Astner können wir hier einen kleinen Einblick in die Verhältnisse damals – und heute geben.

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Der Koasamarsch 2018

Wir schreiben das Jahr 1970 als der Ebbser Koasamarsch am 07. Juni in seine 1. Runde geht. Mit 1.500 Teilnehmern war man über die Beliebtheit des Marsches sehr erfreut. Die Organisation übernahm damals der Skiclub Ebbs mit dem Obmann Sepp Astner gemeinsam mit dem Fremdenverkehrsverband Ebbs. Und hier fängt schon der erste Unterschied an. Inzwischen ist der WSV Ebbs Veranstalter, zwar mit finanzieller Unterstützung des Tourismusverbandes, aber die Ideen, Planung und Durchführung hat man hauptsächlich Jürgen Sevignagi und Andreas Moser zu verdanken. So viel Tatendrang und Begeisterung erlebt man selten, sie stehen dem damaligen Initiator Sepp Astner in absolut nichts nach.

Aber was hat sich noch verändert im Laufe der Jahre?

Die Kleidung

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1970 lag der Fokus ganz klar aufs Wandern. Da auf dem Höhenweg nicht selten noch Schneefelder vom Winter übrig waren, wurden, damals noch normale Skistöcke, als Wanderstöcke zweckentfremdet. Auch die Bekleidung war sehr wanderorientiert.

Nichtsdestotrotz gab es einige Läufer, die so schnell wie möglich ins Ziel kommen wollten. Dementsprechend waren es eher Laufschuhe und Short mit denen die Teilnehmer ausgestattet waren.

Wo wir auch schon beim nächsten Thema wären: die ersten Trailrunner?

Der schnellste Herr war von 1970 bis 1973 der Thierseer Peter Steiner mit einer Bestzeit von 2:39 h auf 22 bis 31 km (warum die Anzahl variiert dazu mehr später). Auch die schnellste Frau war mit 3:41 h nicht langsam unterwegs. Man kann die beiden also durchaus als die ersten Bergläufer oder Trailrunner ihrer Art bezeichnen. Zum Vergleich: bei der 2018 stattfindenden Österreichischen Meisterschaft im Berglauf brauchte der schnellste Läufer knapp 2 Stunden. Es hat sich also einiges getan im Laufe der Zeit, was die Schnelligkeit betrifft.

Die Strecke

Durch die starke Zunahme der Trailrunner in den letzten Jahren haben sich die Veranstalter 2014 dazu entschieden unterschiedliche Bewerbe für Läufer und Wanderer auszuschreiben. So bekommen beide Gruppen die richtige Aufmerksamkeit. Die Besonderheit: Nach wie vor ist man zu großen Teilen auf der gleichen Strecke unterwegs, und kann sich gegenseitig anfeuern.

Was sich allerdings im Vergleich zu den Anfängen geändert hat, ist die Strecke selbst. Im ersten Jahr ging man noch vom Start beim Kaiseraufstieg ins Kaisertal hinein bis zum Stripsenjochhaus und von dort über den Höhenweg zur Vorderkaiserfeldenhütte. Das Ziel erreichte man dann über den Musikantensteig hinab bei Buchberg. Heute verlaufen alle Strecken genau andersherum. Sie starten in Ebbs und führen zuerst über den Musikantensteig auf die Vorderkaiserfeldenhütte. Von dort je nach Strecke führen sie entweder zum Stripsenjochhaus oder zur Ritzau Alm hinab. Die Angaben der Länge änderten sich damals von 22 bis zu 31km sehr stark. Das lag ganz einfach daran, dass man sie nie genau ausmaß, sondern sich auf den Erfahrungswerten verließ. GPS Geräte waren damals ja nicht wirklich existent.

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Die ursprüngliche Strecke durch das Kaisertal

Heute weiß man natürlich ganz genau wie lange die unterschiedlichen Bewerbe sind, hier findet ihr den Verlauf der Strecken und deren Höhenmeter. Was nach wie vor schwierig ist, ist die exakte Angabe der Höhenmeter. (Von 500 Hm bis zu 2.200 Hm waren viele Angaben dabei) Zur Entschuldigung muss man allerdings anbringen, dass diese immer schwer zu ermitteln sind. Egal welches Tourenportal, GPS Gerät oder Algorithmus man befragt, es kommen sicherlich immer unterschiedliche Angaben zustande.

Was gibt’s zum Essen?

Egal wie die Anzahl der Höhenmeter ausfällt, damals wie heute ist die Verpflegung entlang der Strecken enorm wichtig. Schon bei der ersten Ausgabe 1970 gab es Zitronenspalten zur Vermeidung der Muskelübersäuerung. Eine Kuriosität am Rande: bei der 6. Ausgabe sollen es laut Zeitungsberichten 12.000 Zitronen (wahrscheinlich eher Zitronenspalten) gewesen sein. Das wären bei ca. 1.500 Teilnehmern 8 Zitronenspalten pro Person gewesen… Dazu ein zünftiges Wurst- oder Käsebrot bzw. wahlweise noch Zwieback und es konnte gestärkt weitergehen.

„Gesund und leistungsfroh die Bergwelt erwandern“

Unter diesem Motto marschierten die Teilnehmer damals los, um das Kaisergebirge zu erleben. Das Motto ist heute zwar dem etwas moderneren Slogan „3 Trailrundistanzen, 4 Wanderdistanzen, 1 gemeinsames Ziel“ gewichen, doch wenn man das Logo genauer betrachtet erkennt man im Wanderer genau das gleiche Männchen wie auch damals schon. Auch die Bundesmusikkapelle spielt seit 50 Jahren ihre Stücke, um eine Tiroler Atmosphäre zu schaffen. Die Traditionen zu erhalten ist dem WSV Ebbs wichtig und trotzdem scheuen sie keine Kosten und Mühen um den aktuellen Trends gerecht zu werden.

Wer nun Lust bekommen habt sich die 50. Ausgabe des Koasamarsches nicht entgehen zu lassen, hat hier die Möglichkeit sich anzumelden. Für die Läufer gilt es schnell zu sein, die Plätze sind nämlich limitiert. Und dann natürlich viel Erfolg und ein wunderschönes Erlebnis in unserem „Koasa“.

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