Kufsteinerland

Die Leichtigkeit des Seins

Fasten nach Buchinger/Lützner im Selbstversuch

Mit Fasten hatte ich eigentlich nie was am Hut. Bis ich letztes Jahr Lisa Linzmaier von Fasten in Tirol kennenlernte. Als Fastenbegleiterin nach Buchinger/Lützner gibt sie ihre 18-jährigen Fastenerfahrung weiter. Schnell hatte sie mich überzeugt, den Selbstversuch zu wagen. Und siehe da – das Fasten verschaffte mir als Neurodermitikerin so viel Erleichterung, dass ich während ich diesen Text schreibe bereits zum dritten Mal faste. Wie das Fasten mit Lisa für mich ablief, erfahrt ihr in diesem Artikel.

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Viel Trinken gehört beim Fasten dazu

Sich selbst etwas Gutes tun

Bei unserem Vorbereitungsgespräch erklärt Lisa: „Fasten ist praktisch ein Neustart mitten im Leben. Es wirkt wie eine Müllabfuhr in unseren Zellen und das wirkt wiederum regenerierend auf den ganzen Organismus. Außerdem lernt man sich und seinen Körper wieder besser kennen. Man lernt das was man wirklich braucht zu erkennen, statt wahllos zu konsumieren“. Außerdem beschreibt sie mir den genauen Ablauf der Fastenwoche mit Entlastungstagen, Fastentagen und Aufbautagen und verrät mir viele Tipps und Tricks, die helfen, gut durch die Zeit ohne feste Nahrung zu kommen. Nach unserem Gespräch fühle ich mich ermutigt und es beruhigt mich, dass Lisa bei Rückfragen und Problemen erreichbar ist und dass wir uns während der Fastentage regelmäßig treffen.

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Lisa Linzmaier von Fasten in Tirol

Es geht los – die Entlastungstage

Zwei Tage bevor ich komplett auf feste Nahrung verzichte, gewöhne ich meinen Körper schon mal an den Verzicht auf Kaffee und Zucker. Empfehlenswert ist leichte Kost mit wenig Fleisch und tierischem Eiweiß. Das einzige was mit schwer fällt, ist der Verzicht auf Kaffee. Leichte Kopfschmerzen begleiten mich ab der Mittagszeit des ersten Entlastungstags. Aber mit einem Spaziergang an der frischen Luft geht auch das vorbei. Wichtig auch genug zu trinken. Eine Thermoskanne mit frischem Kräutertee und eine Flasche Wasser habe ich also immer in der Nähe. Am zweiten Entlastungstag fühle ich mich durch verträglich Kost und kleine Portionen irgendwie leichter. Noch zweimal schlafen und dann geht es richtig los.

Es wird ernst – die Fastentage

Morgen Nummer 1 beginnt mit dem Glaubern, was durch den bitteren Geschmack etwas unangenehm ist, aber immerhin habe ich danach keinen Hunger mehr. Ab jetzt sieht mein Tagesablauf wie folgt aus: Aufstehen – Kreislauf anregen – Ölziehen – zum Frühstück Kräutertee mit einem Teelöffel trinken – Bewegung an der frischen Luft – zum Mittagessen ein Glas verdünnten, frisch gepressten Saft – Leberwickel und Ruhe – Bewegung an der frischen Luft oder Yoga – zum Abendessen selbst gekochte Gemüsebrühe. Und dazwischen lesen, schlafen und natürlich viel trinken. Insgesamt geht es mir während der Fastentage gut, ich bin etwas schlapp, mein Kreislauf braucht ab und zu einen kleinen Schubser. Gegen Kopfschmerzen und Hungergefühl hat Lisa während des Fastens immer wieder hilfreiche Tipps für mich. Es ist faszinierend, wie gut ein Löffel Honig oder ein Glas Saft schmecken können…

Fast geschafft – Fastenbrechen und Aufbautage

Tag 5, letzter Fastentag, am Abend heißt es Fastenbrechen bei Lisa im Lebensmittel-Punkt. Als sie mich empfängt brutzelt der Bratapfel zum Fastenbrechen bereits im Ofen. Bis er fertig ist, besprechen wir in gemütlicher Atmosphäre bei einer Tasse Tee die vergangenen Tage und Lisa gibt mit noch ein paar Tipps, worauf ich beim Fastenbrechen (und auch allgemein beim Essen) achten soll: Langsam kauen, mit allen Sinnen wahrnehmen, kleine Bissen und genießen. Als sie den Bratapfel in den Raum trägt duftet es wunderbar nach Zimt und Honig. Mehr braucht der Apfel nicht. Der erste Bissen ist ein Traum. Die Geschmacksnerven nehmen den Geschmack viel intensiver wahr. Für die fünf Aufbautage gibt Lisa mir am Ende noch einen Ernährungsplan und Rezepte mit. Wichtig ist es die Nahrungszufuhr langsam und mit schonenden Gerichten wieder zu steigern. So gibt es am ersten Entlastungstag morgens ein Hot Müsli, mittags Karotten-Kartoffel-Rahmsuppe und abends Buttermilch mit Leinsamen, am letzten Tag gibt es dann schon Buchweizenrisotto mit Ofengemüse zum Mittagessen. Für die Zukunft nehme ich mir vor, bewusster und langsamer zu essen.

Mein Fazit

Für mich war das Fasten auf jeden Fall ein Erfolg. Ich fühle mich frischer, meiner Haut geht es besser und auch andere kleine Problemchen verschwanden nach dem zweiten Mal fasten. Es war ein großer Vorteil, Lisa als Fastenbegleiterin dabei zu haben, die für ein tolles Rundum-Sorglos-Paket sorgte und immer ansprechbar war. Die regelmäßigen Treffen während des Fastens halfen beim Durchhalten. Alleine mit Büchern oder Informationen aus dem Internet zu fasten, würde ich nicht empfehlen. Die Informationen sind oft uneindeutig und widersprüchlich – außerdem hat man bei Problemen keinen Ansprechpartner. Eine große Hilfe war auch, dass eine Freundin mit mir fastete – in Gesellschaft geht es einfach leichter.

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