Ein Hauch von Dolce Vita im Kufsteinerland
Zu Besuch bei Andrea Menichelli in der Pastamanufaktur Erl
Strahlend empfängt mich Andrea Menichelli in seiner Pastamanufaktur – die Freude an seinem Job ist ihm sofort anzusehen. Der Duft von frischem Teig dringt aus der Produktionsstätte in den Laden. Den gebürtigen Italiener aus Rom hat es in die Tiroler Bergwelt verschlagen, wo er seit diesem Jahr frische Pasta herstellt. Heute darf ich ihm bei der Produktion über die Schulter schauen – auf dem Plan stehen Ravioli mit einer Radicchio-Walnuss-Füllung.
Vom Klavierbauer zum Pastaprofi
Bevor es losgeht, erzählt Andrea kurz seinen Werdegang. Eigentlich ist er Klavierbauer, lebt seit 10 Jahren in Deutschland und ist vor Kurzem nach Erl gezogen. Vorher leitete er eine Kochschule am Viktualienmarkt in München. Die italienische Pasta vermisste er so sehr, dass er sich jetzt als Pastaproduzent im Kufsteinerland niedergelassen und selbstständig gemacht hat.
Vielfalt und erlesene Zutaten
Für seine Pastaproduktion hat sich Andrea auf antike Getreidesorten spezialisiert, da diese nicht nur gesünder sind, sondern auch für einen intensiveren Geschmack sorgen. Das Gemüse bezieht er von einem Biobauern aus Italien, während er den Käse regional von der Käserei Plangger, bzw. von einer Biokäserei am Walchsee bezieht. Die Kräuter kommen aus einer Biogewürzmühle in Deutschland. Aus diesen Produkten entsteht ein vielfältiges Sortiment: Von Bandnudeln über Ravioli mit verschiedenen Füllungen mit Kürbis, Walnuss, Steinpilzen u.v.m. entstehen in der Pastamanufaktur echte Gaumenfreuden.
Ran an die Ravioli
Nachdem der Pastaprofi einiges über sich und seine Manufaktur erzählt hat, geht es jetzt an die Herstellung der Ravioli mit einer Radicchio-Walnuss-Füllung. Dazu bereitet Andrea zunächst den Teig aus einer Urgetreidemischung vor. Das Wasser gibt er nach und nach in die Knetmaschine. Für einen besonderen Farbtouch sorgen Kurkuma und Mohn. Während der Teig geknetet wird, bereitet Andrea die Füllung aus Radicchio, Walnüssen, Zwiebelgrieß, Salz und Pfeffer vor. Etwas gespannt bin ich schon, als die Maschine beginnt den Teig herauszudrücken, der sich schließlich auf eine Rolle aufwickelt. Das Zwischenergebnis kann sich schon mal sehen lassen und macht Lust auf die fertigen Ravioli.
Aus zwei mach eins
Jetzt wird es wirklich interessant. Aus den vorbereiteten Teigrollen und der fertigen Radicchio-Walnuss-Masse werden die Ravioli geformt. Während Andrea die Teigbänder vorsichtig in eine Kiste laufen lässt, löse ich die Ravioli aus den Teigbändern heraus und lege sie in bemehlte Kisten. Die Teigreste werden zurück in die Knetmaschine gegeben und weiterverwertet, nichts landet im Müll. Wir sind seit ungefähr einer Stunde am werkeln und so langsam macht sich Hunger bemerkbar. Gut, dass Andrea die Ravioli bereits behutsam ins köchelnde Wasser fallen lässt und sie anschließend in Olivenöl und Kräutern schwenkt. Alleine für den Duft hat sich die Mühe gelohnt. Aber auch der Geschmack überzeugt. Das Bittere des Radicchios vermischt sich mit der nussigen Note des Urgetreides und der aromatischen Olivenöl-Kräuter-Mischung. So einfach und so gut!
Appetit bekommen?
Wem jetzt das Wasser (zu Recht) im Munde zusammenläuft, für den gibt es gute Nachrichten: Die Produkte von Andrea stehen samstags und montags von 10 bis 18 Uhr zum Verkauf in der Tiroler Pastamanufaktur in Erl bereit. Außerdem beliefert Andrea Restaurants und Hotels sowie Feiern und Veranstaltungen.
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31.05.2024 - 19:31 Uhr
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