Kufsteinerland

Kräutergärten im Kufsteinerland – Gartenfreuden

Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies.

Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten. Wer einen Garten hat, lebt schon im Paradies. Einen Garten zu pflanzen bedeutet, an Morgen zu glauben. Viele Weisheiten beschreiben die entspannende und ausgleichende Wirkung während der Gartenarbeit.

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Kräutergarten Kurpark Bad Häring

Einer der schönsten Wege zu uns selbst führt durch den Garten.

Garteln beruhigt die Nerven, man vergisst dabei die Zeit und das Werken mit und in der Erde gibt uns ein verwurzeltes Gefühl (zurück). Auch die Kreativität wird dabei gefördert und in der frischen Luft ist man sowieso. Alles in Allem ist Gartenarbeit keine Arbeit, sondern ein gesundes Hobby. Es bereitet Freude, wenn aus den gesäten Samen und Pflänzchen dann im Sommer die üppig blühenden Beete bestaunt werden können. Sehr wertvoll im Garten sind Nutzpflanzen und Kräuter. In der abwechslungsreichen Küche sind frische Kräuter fast unverzichtbar. Damit es alljährlich zu einer Ernte kommt, ist schon einiges an Vorarbeit zu leisten.

Gemeinsam Garteln macht Spaß

Wir im Tourismusverband Kufsteinerland betreuen eine Kräuterspirale, sowie einen „Kräutermensch“ in Vorderthiersee und Kräuterhochbeete im Kurzentrum in Bad Häring. Sobald der Schnee endgültig weg ist und die Tage länger und wärmer werden, geht es los mit der Gartensaison. Wir schneiden bei den winterharten Pflanzen alle dürren, abgestorbenen und verholzten Zweige ab und entfernen das Laub von der Erde. Dies sollte sehr behutsam geschehen, dass man dabei nicht ganz kleine Triebe verletzt oder ausreißt. Sehr spannend ist, wenn Pflänzchen austreiben, wo man noch nicht weiß, welche es sind, was es wohl mal werden könnte. Also vorsichtshalber mal stehen lassen und abwarten und beobachten. Natürlich gibt es für die Gartenbetreuer auch das unliebsame „Unkraut“, das es genau da wächst, wo es nicht wachsen soll weil man eigentlich da was anderes gesät (gesetzt) hat. Für die Kräuterfreunde sind dies aber die „Beikräuter“, weil diese Wildpflanzen bei den Inhaltsstoffen den Kulturpflanzen weit überlegen sind. Dies soll jeder Gärtner selber entscheiden, inwieweit die Wildnis im Garten sich ausbreiten darf. Man sagt, die Pflanzen, die man benötigt, kommen von selber in den Garten.

Bei den Kräuterhochbeeten in Bad Häring sind die Pflanzen nach der Lehre der hl. Hildegard von Bingen ausgewählt. Die hauseigene Kapelle im Park beim Kurzentrum ist dieser hochverehrten Äbtistin aus dem Mittelalter geweiht. Ihre Lehre ist heute noch aktueller denn je. Sie konnte den Menschen in seiner gesamten Einheit erkennen, sprich Körper, Geist und Seele. Viele besondere Kräuter wie z.B. Weinraute, Salomonsiegel, Nelkenwurz, Ysop u.v.a. sind darin zu entdecken. Damit das Wissen um die Heilpflanzen nicht verloren geht, findet einmal wöchentlich im Rahmen des Wochenprogramms eine Gartenführung statt.

Die Kräuterspirale in Thiersee

In Vorderthiersee nahe am See pflegen wir eine Kräuterspirale. Die besondere Form, einem Schneckenhaus nachgeahmt, ermöglicht den Heilkräutern genau die Bedingungen für deren Ansprüche zu gewährleisten. An der Spitze oben befinden sich die Kräuter, die am genügsamsten sind, kargen Boden benötigen und mit Trockenheit zurechtkommen z.B. Thymian, Bergbohnenkraut, Salbei u.a. je weiter nach unten, desto nährstoffreicher wird der Boden, es wachsen Lungenkraut, Johanniskraut, Bibernelle, Odermennig, Dost u.v.a. Am Rand des Zaunes befinden sich Pflanzen, deren Wurzeln sich ausbreiten wollen und können z.B. Beinwell. Alant, Nachtkerzen, Engelwurz. Auch Sträucher wie Holunder, Weißdorn und Hagebutte umsäumen den kleinen Garten. Es ist immer wieder faszinierend, wie die Kräuter jedes Jahr aufs Neue raussprießen und in einer Fülle wachsen. Diese werden von uns Mitarbeitern im Laufe des Sommers geerntet und in unserem Kräuterstübchen getrocknet. Diese wertvollen Kräuterschätze dürfen wir bei unserem Programm im Winter in Form von Tee und Räuchermischungen verwenden.

Im Sommer besuchen wir die Kräuterspirale am See bei einer unserer Kräuterwanderungen im Rahmen des Wochenprogramms, ein besonderes Highlight, wir kochen aus den gesammelten Kräutern ein kleines Gericht, das wir gemeinsam genießen dürfen.

Der Kräutermensch im südwestlichen Bereich des Thiersee entstand aus der Idee, den Leuten die direkte Heilwirkung unserer heimischen Kräutervielfalt auf unsere Organe näherzubringen. Es ist nur ein kleiner Auszug aus den vielen Möglichkeiten der Anwendung. Individuell muss jede/r sein Heilkraut für sich selber finden. Gerne stehen auch dazu Kräuterexperten bei Fragen zur Verfügung.

Ich hoffe, ich konnte Begeisterung und Interesse am „Garteln“ wecken, in diesem Sinne freue ich mich auf einen Besuch bei unseren Kräutergärten im Kufsteinerland.

Abschließend noch ein Zitat:
Liebe zum Gärtnern ist eine Saat, die – einmal gesät – niemals stirbt.
Wir alle brauchen Grün – je wilder, je vielfältiger, je bunter, desto schöner!

Herzlichst Maria Bachmann

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