Kufsteinerland

Abwehrkräfte stärken in der kalten Jahreszeit

Verarbeitung von Kräutern für die Hausapotheke

Die bevorstehende kalte Jahreszeit stimmt uns ein auf wohlige Stunden in den gemütlichen Stuben bei Kerzenschein und feinem Tee. Duftende Räucherungen aus gesammelten Kräutern und Harzen erhellen unsere Stimmung, Vorfreude kommt auf für die bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit. Natürlich taucht in dieser Zeit oft aus dem „Nichts“ eine Erkältung auf - Husten, Schnupfen und Fieber trüben unseren Gesundheits- und Gemütszustand.

Zitrone-Ingwer Tee in der Winterzeit
Zitrone-Ingwer Tee in der Winterzeit

Dazu einige Tipps, wie wir uns im Vorfeld davor schützen können, indem wir unser Immunsystem stärken mit Kräutern und Beeren.

Ein täglicher Spaziergang bei frischer Luft sollte sich ausgehen, das stärkt die Lungen und das Herz-Kreislaufsystem. An den Wegrändern und Böschungen stechen uns die knallroten Beeren an den stacheligen Sträuchern ins Auge.

Die Hagebutte – eine der wertvollsten, heimischen Vitamin C-Spender. Bei unserer Wanderung nehmen wir immer ein Stoffsackerl mit, sodass wir gleich die wertvollen Beeren sammeln können. Die Hagebutten kann man gleich im Anschluss, wenn sie noch weich sind, ganz grob zerkleinern und auf einem Blech oder Tuch trocknen, für die Teezubereitung.

Teezubereitung

  • Für eine 1l Kanne nimmt man 1-2 EL Hagebutten und übergießt diese mit kaltem Wasser.
  • Diesen Kaltauszug lässt man über Nacht oder für ein paar Stunden stehen.
  • Anschließend kocht man den Ansatz für ca. 3 Minuten.
  • Deckel drauf und eine Viertelstunde ziehen lassen.
  • Abseihen und am besten in eine Thermoskanne füllen.
  • Tagsüber verteilt immer wieder eine Tasse trinken.

Somit wird der Körper laufend mit Vitaminen, Kalium u.v.a. versorgt. Nebenbei wirkt sich dieser Tee sehr wohlwollend bei Blasenleiden aus. Auch als Mus gekocht sind die Hagebutten eine kulinarische Abwechslung – aufs Brot, ins Joghurt oder zu Weichkäse.

Natürliche Antibiotika finden wir auch in der Heilpflanzenwelt.

Kapuzinerkresse - bei vielen noch immer frisch im Garten zu finden – und die Krenwurzel (Meerrettich), für die jetzt die ideale Zeit ist zum Ausgraben.

Ihre Anwendung

  • Frisch geriebene Wurzeln, Blüten und Blätter der Kresse in ein Glas schichten und mit Ansatzkorn gut bedeckt übergießen.
  • Diesen Auszug gut drei Wochen an einen warmen Platz stellen und täglich schütteln.
  • Evtl. verdünnen auf 20%vol.alc, abseihen und in dunkle Flaschen füllen/beschriften!
  • Ist bereits eine Erkältung oder Infektion im Umlauf: 3-5x täglich 1TL in Wasser nehmen
  • Zur Vorbeugung: 2-3x täglich

Bei Husten kommen vor allem die im Frühling und Sommer gesammelten Kräuter zum Einsatz. Sehr schleimlösend und Auswurf fördernd wirkt die Schlüsselblume, Huflattich, Spitzwegerich, Thymian (Quendel), Dost (wilder Majoran), Königskerzenblüten, Engelwurz und Fenchel. Frisch vorhanden ist fast das ganze Jahr die Vogelmiere, diese löst krampfartigen Husten. Eine Mischung von mind. 3, 7 oder 9 Kräutern als Teeaufguss zubereitet, wirkt sehr lindernd. 1TL dieser Mischung mit einem ¼ l nicht mehr kochendem Wasser übergießen und 10 Min. zugedeckt ziehen lassen. 3 Tassen tägl. und/oder bei Bedarf. Evtl. mit Bienenhonig süßen.

Zubereitung Brustbalsam
Zubereitung Brustbalsam

Aus diesen Kräutern kann auch ganz einfach ein Brustbalsam zubereitet werden.

Eine Handvoll der Kräutermischung nach Wahl mit 100ml hochwertigem Sonnenblumen-, Olivenöl übergießen und leicht erwärmen.
1-2 Tage mit geschlossenem Deckel stehen lassen.
Nochmals erwärmen und abseihen.
15g Bienenwachs dazugeben und erwärmen, bis es geschmolzen ist.
In Tiegel füllen, auskühlen lassen, dann Deckel schließen und beschriften.
Für Erwachsene evtl. noch ein paar Tropfen äth. Öl dazu mischen.
(Thymian, Rosmarin, Minze)

Eine anbahnende Grippe mit Schüttelfrost kann oft mit einem schweißtreibenden Tee aus Hollerblüten, Lindenblüten und Mädesüßblüten (nat. Salicin) noch rechtzeitig im Keim erstickt werden. Nicht jede/r findet im Teetrinken seine Leidenschaft, da besteht auch die Alternative zu Kräuterwein. Man nehme 2 Handvoll Kräuter seiner Wahl und übergießt diese mit einem Liter gutem Wein. 3 Tage stehen lassen im geschlossenen Gefäß, dann den Ansatz aufkochen, abseihen und mit Honig abschmecken. Davon 3x tägl. 1 Stamperl nehmen zur allgemeinen Stärkung.

Bei leichtem Frösteln und Schnupfen ist ein warmes Fußbad genau das Richtige. Tee nach Vorlieben dazugeben, wichtig, ein TL reines Salz. Anschließend die Füße mit Johanniskrautöl einreiben und warme Wollsocken anziehen.

Die Kostbarkeiten der Natur in wohlige Anwendungen verpackt, bringen uns im Winter die Sonnenkraft des Sommers in unsere Herzen. Das Wesen der Pflanze darf beim Verströmen der Düfte in uns Wirken. In diesem Bewusstsein den Jahreskreis zu leben, genießen wir die wohlige, dunkle Jahreszeit und schalten auch mal auf Sparflamme, wie die Natur!!

Gesundheit und Freude in und mit der Natur wünscht
Kräuterfee Maria B.

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