Rauhnächte & Räuchern
Eine mysteriöse und magische Zeit.
Alle Jahre wieder beginnt drei Tage nach der Wintersonnenwende am 21. Dezember die Zeit der Rauhnächte. In der dunkelsten und längsten Nacht des Jahres beginnt das Licht wieder zu wachsen und am 24. Dezember war es schon in alten Zeiten möglich, die Zunahme der Tageslichtlänge durch genaue Beobachtung festzustellen.
Die Zeit zwischen den Jahren ist eine Zeit des Übergangs. Altes geht zu Ende, Neues beginnt. An vielen Orten wurden und werden Räucherrituale und -zeremonien rund um Haus und Hof durchgeführt.
So werden die Nächte bis zum 6. Januar auch als Rauchnächte bezeichnet. An diesen Tagen des Jahres ist die Zeit gekommen nach Innen zu schauen und sich auf das Neue (Jahr) einzustimmen. Schon in alten Zeiten wurden solche Übergänge mit dem Verbrennen von Kräutern und Harzen begleitet.
Geräuchert wird mit einem feuerfesten Gefäß. Heute legt man die Räucherkohle in das Gefäß, früher war es etwas Glut aus dem Herd. Darauf legt man dann das Räuchergut, z.B. eine Kräutermischung oder Weihrauch. Mit einem Gebet, Segensspruch oder positiven Gedanken und Vorstellungen für das neue Jahr werden die Räume der Wohnung oder des Hauses abgegangen. Auch die Menschen und Tiere werden beweihräuchert.
Als Räuchergut verwende ich oft Beifuß, Salbei, Wacholder, Thymian und Weihrauch.
Gerne räuchere ich auch im Freien bei einer Wanderung, um danke zu sagen für das alte Jahr und meine Wünsche für das Neue Jahr mit dem Rauch zum Himmel steigen zu lassen. Dazu mache ich ein kleines Feuer in einer alten Pfanne und lege auf die Glut mein Räuchergut. Anschließend gehe ich damit um die Wandergruppe herum und erzähle davon, wie wichtig es ist manchmal inne zu halten und danke zu sagen, zur Ruhe zu kommen und sein inneres Feuer zu stärken. So wird das Räucherritual zu einem Symbol der Dankbarkeit, der Freude und der erneuerten Hoffnung, daß wir auch weiterhin freudig und erfüllend unser Leben führen dürfen.
Und nach der Räucherung stapfen wir weiter durch den Wald und lassen die großartige Natur auf uns wirken. Wir genießen die Stille, das Knirschen des Schnees und freuen uns schon auf die warme Stube danach.
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