Der Tiroler Christbaum
– ein Mythos – eine Marke
Kaum eine Tradition zur Weihnachtszeit findet bei uns in Tirol mehr Anklang als der Christbaum. Sich am Heiligen Abend mit der Familie um den festlich geschmückten Tannenbaum zu versammeln und das Jesuskind in der Krippe zu bestaunen, das ist Wärme und Behaglichkeit in den Herzen – das ist Weihnachten. Dass der Christbaum dabei so eine große Rolle spielt, ist schon ein Hauch von Kult…
Doch damit der Baum erst seinen Platz im Wohnzimmer findet, gehört eine gewisse Vorarbeit dazu. Die Familienmitglieder besprechen, wie „er“ aussehen soll: buschig, schlank, groß, klein usw. zum Glück gibt es bei uns in Tirol den naturgewachsenen Tannenbaum – die Weißtanne, – der typische Tiroler Christbaum.
„Jeder Baum ist ein Unikat, keine Massenware“, erläutert der Christbaumzüchter Sebastian Schmid aus Niederndorf. Es wird immer beliebter, den Baum wieder selber im Wald (des Christbaumzüchters!) auszusuchen und mit Hilfe selbst zu fällen.
Eine typische Eigenschaft des Tiroler Christbaum ist, dass dieser zum richtigen Mondzeichen geschlagen wird: 3 Tage vor dem 11 Vollmond ist der richtige Zeitpunkt, dadurch fallen später in den Wohnräumen die Nadeln nicht ab.
An diesem besagten Tag werden Familie und Freunde zusammengetrommelt, um in dieser arbeitsintensiven Zeit zu helfen. Jetzt beginnt die Hochsaison im Christbaumwald, der sich bei Familie Schmid gleich 100m neben dem Bauernhof in idealer, schattiger Hanglage befindet. Die Bäume werden sorgfältig ausgewählt, fachkundig gefällt, auf den Traktor verladen und nebenan im Hof zur Auswahl präsentiert. Damit jeder Baum sich prächtig entfalten kann, wird jahrelang von Hand gejätet.
„Ein Baum mit 2 Meter Höhe braucht in etwa 14 Jahre zum Wachsen“, sagt Sebastian Schmid. In Ruhe und gemütlicher Atmosphäre können nun die Kunden ihren „Favoriten“ aussuchen – wer sich nicht gleich entscheiden kann, der wird von Hausherrin Evi mit Punsch, Keksen und sonstigen Feinheiten versorgt, sodass man kurz die Zeit vergisst. Dieses gemütliche und vorweihnachtliche Ambiente wird von Stammkunden geschätzt.
Zeit für an „Hoangascht“ bleibt auch und natürlich stimmt die Qualität des Baumes. In der heutigen Zeit, wo die Schadstoffbelastung ein großes Thema ist, freuen wir uns umso mehr, ein reines, naturbelassenes Produkt zu erwerben, das nicht hunderte Kilometer mit dem LKW geliefert werden musste. „Der Tiroler Christbaum wird außerdem nicht gespritzt“, so der Züchter. Nur so verbreitet sich in den Räumen gute und reine Luft für unser Wohlbefinden. Viele Bäume aus Supermärkten und Handelsketten sind gespritzt und Unkrautvernichter kommen in die Böden, noch dazu werden diese sehr früh geschlagen und in Kühlhäusern gelagert. Stehen diese Weihnachtsbäume dann bei uns im Zimmer, treten durch die Wärme die Dämpfe und Gase aus.
Traditionell wird die Tanne bevorzugt – dieser charismatische Baum hält alle Vorzüge bereit: dicke, buschige Nadeln in grün-glänzender Farbe, die sanft sind und nicht stechen. Die Tanne harzt nicht bzw. wenig und nicht zuletzt verströmt sie ihren unbeschreiblichen Duft, mit dem unsere Räume mit Geborgenheit erfüllt werden. Die ätherischen Öle der Tanne haben zudem eine sehr wohltuende Wirkung auf unsere Atemwege und können auch als Badezusatz verwendet werden. Dazu frische Nadeln und Salz mit dem Mörser verreiben, in einem Stoffsackerl ins Badewasser geben, entspannen und den Weihnachtsfrieden genießen.
Viel Freude und eine harmonische Weihnachtszeit unter dem Christbaum wünscht von Herzen Maria Bachmann
Steckbrief Tanne:
- Familie: Kieferngewächse
- Nadeln: flach am Zweig stehend, besitzen an der Unterseite zwei weiße Wachsstreifen
- Früchte: anfangs grünliche Zapfen, später rotbraun, etwa 10-15 cm lang, die im Vergleich zu anderen senkrecht in die Höhe stehen.
- Blütezeit: Mai bis Juni
- Höhe: bis 70 Meter
- Alter: bis zu 600 Jahre
- Rinde: bisschen silberfarben
- beliebte Standorte: lehmige und tonhaltige Böden
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