Kufsteinerland

Die Ascherjochalm – ein Platz zum Träumen

Wo Natur noch Natur sein kann

Zwischen Thiersee und Bayrischzell, im sogenannten Trockenbachtal am Trainsjoch liegt auf 1400m ganz im Grünen die Ascherjochalm. Fünfzehn Kühe sorgen rund herum für das Tiroler Bergflair. Hier oben gibt es neben der wunderschönen Natur auch noch leckeren Käse aus eigener Herstellung – was braucht man mehr für ein richtiges Almfeeling?

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Die Ascherjochalm liegt hoch über dem Ursprungspass und unter dem Gipfel des Trainsjochs.

Eine Alm zum Verlieben

Hoch über dem sogenannten „Ursprungspass“ liegt die Ascherjochalm, die von Stefan Lamprecht und seiner Familie bewirtschaftet wird. Naja, bewirtschaftet ist hier vielleicht nicht das richtige Wort: vielmehr dient die Hochalm für die Familie als Rückzugsort und um eigenen, frischen Käse herzustellen. Der Vater von Stefan lebt im Sommer hier oben auf 1400m Metern Höhe um die 15 Kühe zu versorgen und sich um die Angelegenheiten rund um die Alm zu kümmern. Fernab von allem Trubel ist er hier einfach zuhause und genießt diese Zeit sichtlich.

Die Ascherjochalm wurde 2019 neu aufgebaut – existiert hat sie bereits seit 1826. Der Keller ist noch original wie damals, der Rest wurde in wunderschönem Gewand neu gemacht. Was man merkt: in der Alm steckt ganz viel Liebe drin. Ein Schindeldach wie früher in Tirol üblich, einheimisches Holz und nicht zuletzt der handgemachte Zaun um die Alm herum.

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Die 2019 neu aufgebaute Ascherjochalm hat eine wunderschöne Fassade verpasst bekommen.

Das Reich der Kühe

Der Blick wandert bei gutem Wetter von der Hohen Salve, über das Wendelsteingebirge bis hin zu den Zillertaler Alpen. Schnell wünscht man sich hier aufzuwachen und dieses Bergpanorama von oben zu sehen – ein Traum. Die Alm bietet eine kleine Ferienwohnung die über den Sommer an einen heimischen Jäger vermietet ist. Daneben noch ein paar Räume für die Familie und hinten raus einen Kuhstall, wo die 15 Kühe der Rasse Fleckvieh zu Hause sind. Sichtlich gut geht es ihnen hier oben: mit ganz viel Freiraum, viel leckerem frischen Gras und Zeit für ein Mittagsschlaf im Kuhstall oder draußen an einem schattigen Plätzchen. Noch bis zum 5. September dürfen sie die Aussicht genießen – dann geht es für sie wieder runter ins Tal – der Sommer ist vorbei, der Berg abgegrast und es wächst kein neues Grün mehr.

Ein Traum von Käse

Die Tiere werden 2x am Tag gemolken und geben somit über den Sommer rund 20.000l frische Milch. Lecker zum Trinken und vor allem perfekt, um daraus eigenen Käse herzustellen. Stefan Lamprecht, der Käser, stellt daraus Bio-Tilsiter, Bio-Bergkäse und Bio-Schnittlauchkäse her und das auf 1400m.

Die Käseherstellung auf der Ascherjochalm

  • Bei der Käseherstellung wird frische Milch auf 24 Grad erwärmt
  • mit einer Käsekultur beimpft
  • auf 32 Grad erwärmt
  • Lab zugegeben
  • Sobald die Milch gerinnt, wird die Gallerte in Weizenkorn große Stücke geschnitten
  • Das Ganze wird auf ca. 50 Grad erhitzt
  • Käse wird jetzt in Form gefüllt
  • Am nächsten Tag kommt der Käse für 2 Tage ins Salzbad
  • Nun ist er fertig, jetzt beginnt die Reifung – beim Bergkäse länger als bei den anderen Sorten
  • Der Käse bleibt bis zum Verkauf auf der Alm und wird täglich gepflegt

Eine echte Stärkung

Der Bergkäse muss länger reifen als die anderen Käsesorten. Daher schmeckt er später auch viel intensiver. Wenn man hier oben diesen selbstgemachten Käse probieren darf, ist das was ganz Besonderes. Einfach nur lecker! Man schmeckt das frische Rohmilch verwendet wurde und vor allem eins drinsteckt: Liebe. Es ist etwas ganz anderes, ob man einen Käse aus dem Supermarkt isst oder aus einer solchen Herstellung!

Die meisten Wanderer kehren bei der Mariandlalm ein, die auf der anderen Seite vom Trockenbachtal liegt. Falls sie dann weiter auf das Trainsjoch wandern, gönnen sich manche eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank an der Ascherjochalm. Der erste Schnee kommt meist Anfang November Zur Alm ist dann auch fast kein Durchkommen mehr. Die Schneeberge türmen sich fast bis zum Dach. Das Jahr hier oben geht zu Ende, ein langer Winter steht bevor.

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Der Kühlschrank lädt zu einem Snack und einem kühlen Bier ein.

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