Farm to Table am Lindhof in Thiersee

Kulinarik
von Sabrina Becker
Farm to Table am Lindhof in ThierseeIn einer neuen Stadt ankommen. Aus dem Bahnhof treten. Staunen. Die Festung Kufstein liegt imposant vor mir. Über die Innbrücke gehe ich in Richtung Stadt und halte Ausschau nach dem Hotel & Restaurant Auracher Löchl. Rechterhand liegt die Römerhofgasse; sie gilt als die kleinste Altstadt Österreichs - der erste Weltrekord, der mir in den nächsten Stunden begegnen wird. In der schmalen Gasse fällt mein Blick auf eine kleine Brücke, die zwei Häuser miteinander verbindet: Am Ufer des grünen Inn liegt das Boutique Hotel Träumerei #8; gegenüber das Restaurant Auracher Löchl. Dazwischen befindet sich „das kleinste Brückenrestaurant“ der Welt - der zweite Weltrekord.
Meine GIN TAGE verbringe ich in einem Fluss- und Bergblickzimmer Deluxe: Zwei Übernachtungen mit Frühstück und die Gelegenheit die Spezialitäten des Hauses kennen zu lernen. Ich halte mich nicht länger auf und breche zum Gin Tasting auf. Die hauseigene Bar STOLLEN 1930 liegt tief im Festungsberg verborgen. Der Stollen wurde vor der Erfindung des Kühlschranks in den Fels gehauen und als solcher verwendet. Die Bar kann mit einem Eintrag ins Guiness Buch der Rekorde aufwarten: Hier befindet sich mit über 1000 verschiedenen Sorten die weltweit größte Gin Gallery - der dritte Weltrekord. „Wonach steht dir der Sinn?“, werde ich vom Barkeeper gefragt und im ersten Moment weiß ich keine Antwort. Der junge Mann liefert generelle Informationen über die Herkunft und Herstellung des Gin und macht mich auf den Facettenreichtum im Geschmack aufmerksam: Von würzig bis zart ist alles möglich. Nuancen von Wacholder, Kräutern, Zitrus oder Erdbeere? Die Auswahl ist groß; die über 1000 verschiedenen Flaschen der Gin Gallery kommen aus aller Welt. Auch lokale Produkte sind darunter: Der „Mountain Gin“ von Wolfgangs aus Ellmau, der Gin der Brauerei Stix aus Thiersee und der „Isel°Gin“ aus Matrei in Osttirol. Ich werde neugierig und verkoste vier unterschiedliche Gins und Tonics - es ist erstaunlich, dass ein und dasselbe Getränk so unterschiedlich schmecken kann. Vor Begeisterung beschließe ich mir auch zu Hause eine Gin Bar einzurichten.
Zum Gin Tasting werden Tiroler Tapas Vorspeisen gereicht, bestehend aus einer Auswahl an Speck, Aufstrichen, Grammelschmalz und Pane Rustico - jetzt bin ich ganz in Kufstein angekommen. Das Verkosten der Tiroler Spezialitäten wird im Restaurant fortgesetzt: Hier erwartet mich der Tiroler Tapas Hauptgang. Dieser besteht aus einer Vielzahl Tiroler Köstlichkeiten. Neben Tiroler Gröstl, Käsespätzle, Schlutzkrapfen und Pressknödel stehen Klassiker der österreichischen Küche auf dem Speiseplan, so zum Beispiel Wiener Schnitzel und Kalbsrahmgulasch. Nach dem Dessert entscheide ich meine Kräfte für den nächsten Tag zu sparen: Satt und zufrieden falle ich in das angenehm weiche Boxspringbett der Manufaktur Schramm.
Am nächsten Morgen erwartet mich ein Frühstücksbuffet, das seinesgleichen sucht: Genüsslich schlemme ich durch den Vormittag, trinke Prossecco auf der Terrasse am Fluss und vergesse fast, dass ich noch etwas vor habe: Ein esuch der Festung Kufstein steht an. Auch von oben betrachtet ist die Stadt Kufstein ein Schmuckstück. Ich flaniere durch die Straßen, bevor ich in das Hotel zurückkehre. Am zweiten Abend kommt die Leidenschaft des Küchenchefs Daniel Unterganschnigg für gutes Fleisch zum Tragen: Das Auracher Löchl ist seit 10 Jahren weithin als Steakhouse bekannt. Serviert wird ein 300 Gramm Steak vom KFS-Argentina-Grill mit Kräuterbutter und pikanter Tomatensalsa. Begleitet wird das saftige Fleisch von Beilagen-Tapas: Marktgemüse der Saison, Maiskolben und Bauernpommes. Nach dem Dinner tauche ich erneut in die Atmosphäre der 1930er Jahre ein - weitere Gin Sorten wollen von mir verkostet werden. Wieder lasse ich mich beraten und genieße ein paar Drinks im STOLLEN 1930 - die Musikauswahl gefällt mir: Elegante Swing-Musik lässt das Flair vergangener Tage wieder auferstehen. Schwerlich trenne ich mich von der Bar. Ein erster Abschied, der nur durch ein Versprechen zu ertragen ist: Ich komme wieder, sage ich mir.
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