Shoppingtour mit der Extraportion Erlebnis
Einkaufen im Kufsteinerland
Shopping in Kufstein ist anders. Und das weiß man erst, wenn man es einmal selbst erlebt hat. Enge Gässchen, außergewöhnliche Läden und der gemütliche Flair am Fuße des Wilden Kaisers sind die besten Zutaten für eine ausgiebige Shopping-Tour. Wir gehen mit Vanessa Stitz vom Tourismusverband Kufsteinerland auf Entdeckungsreise und lernen das charmante Städtchen von einer ganz besonderen Seite kennen. Und eines ist garantiert: Wir kommen wieder!
Alle Wege führen nach Kufstein
„Nehmen Sie die nächste Abfahrt in 1.000 Meter: Kufstein Nord“, weist uns das Navi den schnellsten Weg ins Stadtzentrum. Nur wenige Straßen weiter erreichen wir die großzügige Parkgarage mitten im Stadtkern. Der Weg dorthin ist bestens beschildert und wäre selbst ohne „technische Unterstützung“ auffindbar. Wenige Schritte weiter treffen wir auf unsere Shopping-Partnerin, Vanessa vom Tourismusverband Kufsteinerland. Die To-Do-Liste gecheckt, die bequemen Schuhe angezogen und los geht´s mit der Einkaufstour im Herzen des Kufsteinerlandes.
Frech, frecher, Trachten Stolzer
Das Wetter spiegelt unsere (Shopping-)Laune wider: Strahlender Sonnenschein begleitet uns am Weg zum ersten Geschäft, das sich in der berühmten Römerhofgasse befindet. Inmitten von traditionellen Fassaden und historischen Malereien zieht vor allem der Ständer mit den bunten Dirndln unsere Blicke an. Das Schild „Flippig, fetzig, frech – Trachten Stolzer“ macht uns neugierig, wir betreten das Geschäft.
Der herrliche Duft von Leder macht sich in unseren Nasen breit. Um uns hängen gefühlte 100 Dirndln pro Quadratmeter. Während wir uns umsehen, begrüßt uns Juniorchefin Nina Neuwirth freundlich. Sie zeigt uns bei einem Rundgang durch die kleinen Gänge, was es hier alles zu sehen gibt.
Vom Leopard-Muster bis zur Kuhfell-Lederhose
„Ich würde uns nicht als ein normales Trachtengeschäft bezeichnen. Wir führen hier ein außergewöhnliches Sortiment für Damen, Herren und Kinder“, erklärt sie uns und zeigt uns eines ihrer Highlight-Produkte: „Das ist eine Herrenlederhose mit Kuhfell. Eigentlich haben wir sie als Hingucker für unsere Auslage gekauft, aber nach nur wenigen Tagen war sie ausverkauft“.
Neben Leoparden-Dirndl und Strampler in Lederhosen-Optik gibt es auch Unmengen an Accessoires. Zwischen knallbunten Pumps, auffälligen Taschen, einzigartigen Ketten und Hüten erklärt uns Nina Neuwirth ihr Philosophie: „Wir haben von allen Produkten nur wenige Größen hier. Wir wollen ja nicht, dass alle in Kufstein mit der selben Tracht herumlaufen“.
Wir stöbern am Ständer und entscheiden uns, in ein Dirndl und eine Lederhose zu schlüpfen. Nina Neuwirth steht uns mit Tipps und Ratschlägen beiseite und kleidet uns von Kopf bis Fuß ein.
„Heuer sind hochgeschlossene Dirndln mit V-Ausschnitt und Stehkragen in“, erklärt uns Nina und ist froh, dass seit einigen Jahren der Trend zur Tracht spürbar ist: „Wir haben immer mehr junge Kunden, die mit der Lederhose von ihrem Opa kommen und dazu etwas Ausgefallenes suchen. Ob Jung oder Alt, Groß oder Klein – bei uns wird jeder fündig“, betont Nina Neuwirth. Und das ist uns nach einem Besuch in dem flippigen Laden mehr als klar.
Shopping oder Kaffee?
Noch immer beeindruckt von dem außergewöhnlichen Trachtengeschäft, wartet nur einige Schritte weiter der nächste Hot-Spot: „Gitta´s Wohnen & Lifestyle“ am Unteren Stadtplatz. Vor dem Geschäft haben sich Kunden auf den gemütlichen Sitzecken niedergelassen und schlürfen entspannt ihren Kaffee. Denn hier kann man nicht nur in Ruhe stöbern, sondern auch eine Pause bei röstfrischem Kaffee und selbstgemachten Kuchen einlegen.
Immer der Nase nach betreten wir den kleinen, romantischen Laden. Gitta führt uns an einen der Tische und erzählt uns, was man hier alles erleben kann: „Der einzigartige Mix aus Einkaufen und Kaffee trinken ist es, was meine Kunden zum Verweilen einlädt. Und vielleicht auch meine offene Art“, grinst Gitta, die seit sieben Jahren ihrer kreativen Leidenschaft im Laden nachgeht.
Wir schauen uns um. Und es gibt so einiges zu entdecken. Während wir der ruhigen Musik lauschen, stöbern wir an den Regalen, die mit jeder Menge Dekorationen aufgepeppt sind. Neben Kinderartikel, Sonnentor-Teesorten und peppigen Küchenutensilien fällt uns sofort ein großer Teller mit der Aufschrift „Glück ist die Zeit, in der man sie vergisst“.
„Das Reder-Geschirr mit den weisen Sprichworten ist bei meinen Kunden der Renner“, verrät Gitta, bevor sie uns frischgebackene Linzeraugen und Kaffee serviert. Gitta´s Shop ist nicht einfach nur ein Geschäft, es ist ein Ort zum Wohlfühlen und Genießen. Und nebenbei findet man für jeden Anlass das passende Mitbringsel – mit Garantie!
Shoppen mit musikalischen Highlights
Wir verlassen den einzigartigen Laden und spazieren entlang von bunten Häusern an der Festung vorbei. Das traumhafte Wetter füllt die Tische unter den Sonnenschirmen und die Leute schlendern langsam von einem Geschäft zum nächsten. Das gemütliche Ambiente überträgt sich auf unser Gemüt. „Man hat hier einfach alles, was man braucht. Außergewöhnliche Geschäfte, heimelige Kaffees und Chillout-Areas am Fischergries. Und das ist alles in nur wenigen Minuten zu Fuß erreichbar“, schwärmt Vanessa vom Kufsteinerland.
Plötzlich ertönen die Kirchenglocken, gefolgt von einem zehnminütigen Orgelspiel. Wir schauen in Richtung Kirchturm während uns Vanessa aufklärt: „Täglich um 12 Uhr nach dem Kirchengeläut wird an der riesigen Heldenorgel mit 4.948 Pfeifen gespielt. Ein Highlight, das es nur in Kufstein gibt“. Und schon stehen wir vor dem nächsten Geschäft.
Die vielen Facetten des Naschens
Der Name: „Naschwerk“. Die Produkte in der Auslage: „eindeutig zweideutig“. Zwischen handgeschöpften Schokoladen zieren auffällige Dessous die Schaufenster. Zeit, sich den ausgefallenen Shop einmal näher anzusehen.
Anita Blunder begrüßt uns herzlich. Ihre quirlige Art versprüht einen besonderen Charme in dem kleinen, aber feinen Geschäft. Während auf der rechten Seite Ständer mit ausgefallenen Bikinis und bunten Dessous die Blicke auf sich ziehen, sind es die Schokoladen, die uns zur Linken in den Bann ziehen.
„Naschen kann man vieles. Es geht um Süßes in Form von Schokoladen, aber auch um Dessous und Wäsche“, klärt uns Anita auf, die seit 2010 den in Österreich einzigartigen Shop betreibt. Fairtrade ist ihr wichtig und sie setzt vor allem auf Start-up-Unternehmer, erzählt sie uns und holt ihr derzeitiges Lieblingsstück. „Das sind zwei junge Designer aus Salzburg, die ihre organische und fair gehandelte Unterwäsche mit den Berggipfeln Österreichs verzieren. Wie zum Beispiel dem Großglockner oder dem Hochkönig.
Als Gegenstück dazu würde ich euch eine Eichhörnchen-Schokolade empfehlen, die von einer Schokomanufaktur aus Deutschland auf Marmorplatten gegossen wurde und einfach herrlich schmeckt“, grinst Anita, die noch ein lustiges Erlebnis auf Lager hat: „Oft kommen etwas – wie soll ich das nett ausdrücken – unbeholfene Männer, die ihre Frauen mit einer Unterwäsche überraschen möchten. Wenn es dann um die Größe geht, schauen sie mir auf mein Dekolleté und sagen dann ´etwas weniger oder eben mehr hat meine Frau´. Das bringt mich immer zum Lachen.
Das Leben ist viel zu kurz, um alles ernst zu nehmen“, erzählt die Quereinsteigerin, die ihre Leidenschaft im Shop mehr als ausleben kann. Nach den spannenden Erzählungen und Erlebnissen queren wir die Straße und erreichen den nächsten Shop.
Hochprozentiges für den Gaumen
Kühle Luft strömt uns entgegen, als wir die Tür zur Brennerei Kronthaler öffnen. Es ist die einzige Brennerei in der Stadt, die so eine große Produktauswahl bietet, klärt uns Roland Wechselberger auf, der gemeinsam mit seiner Frau die Tradition des Schnapsbrennens weiterführt. „Seit 1949 ist der Shop in Familienbesitz. Das Besondere daran sind die über 50 Sorten an Schnäpsen, Likören und Rum. Alles aus Eigenerzeugung“, betont der Schnapsbrenner.
Es ist nicht nur die Qualität und Vielfalt der Produkte (immerhin stehen rund 500 verschiedene Flaschen im Shop), sondern auch die persönliche Beratung und die jahrelange Erfahrung, die Kunden immer wieder zu den Kronthalers führt. „Wir verschicken unsere Produkte nach Österreich und Deutschland. Den weitesten Weg hatte einmal ein Schnaps, den wir nach Amerika versendeten“, erzählt Roland Wechselberger stolz.
Das Hauptaugenmerk in der Brennerei ist ein großes, rundes Regal hinter dem Tresen. Hier kann jeder den Schnaps oder den Likör kosten. Zwischen Holunderschnaps, Festungsgeist und Himbeer-Vanille Likör ist vor allem der selbst erzeugte Marillenbrand sehr gefragt“, informiert uns Herr Kronthaler. Und wer noch nach einem Mitbringsel sucht, der findet hier auch die passenden Süßigkeiten dazu. Was gibt es besseres, als zu einem Stamperl Schnaps ein Stückchen Schokolade zu naschen?, fragen wir uns und verlassen das traditionsreiche Geschäft.
Weil Shoppen nicht gleich Shoppen ist
Kufstein ist anders. Spätestens nach diesem abenteuerlichen Shoppingtag sind wir uns darüber mehr als einig. Es sind die kleinen Läden, die mit viel Liebe zum Detail betrieben werden, in denen Herzblut und Leidenschaft steckt, die das Einkaufen in der Stadt am Fuße des Zahmen Kaisers ausmachen. Dazu das romantische „Stadt“-Ambiente mit den traditionellen, bunten Häusern und der Festung im Blickfeld.
All diese Sachen machen einen Shoppingtag in Kufstein zum Erlebnis. Aber eines ist klar: Man muss es einmal selbst erlebt haben. Also: Rein in den Zug oder ins Auto und ab nach Kufstein!
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31.05.2024 - 19:34 Uhr
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