Kräuterwandern am Brentenjoch
Den Kräutern auf der Spur. Kräuter kennenlernen und nützen.
Die Natur rund um das Kaisergebirge ist voll von Kräuterschätzen. Beim Kräuterwandern erfährt man alles, was man über die Kräuterpflänzchen wissen muss. So auch bei meiner heutigen Kräuterwanderung am Brentenjoch. Ich durfte meiner kleinen Wandergruppe die Pflanzenwelt näher bringen und ihnen einen Einblick geben, wie man diese am Besten verarbeitet.
Mit dem Sessellift den Kaiser mit seinen Kräutern erobern
Wir starten mit 5 Personen und genießen die Fahrt mit dem Kaiserlift durch den friedlichen Wald, wo nur noch Vogelgezwitscher zu hören ist. Der nostalgische, aber top-sanierte Einer-Sessellift bringt uns direkt auf das Brentenjoch mit dem Naturerlebnis Kaisergebirge.
Die Heilwirkung der Pflanzen
Angekommen am Brentenjoch gehen wir zur Bank neben dem Aussichtsplatz. Als erstes gilt es, einen Panoramarundblick auf die umliegende Berge zu richten. Nach den faszinierenden Eindrücken bei strahlendem Himmel, fällt unser Blick auch gleich Richtung Erde, da entdecken wir mit ebenso blauer Farbe leuchtend, den Ehrenpreis. Dieses Pflänzchen wird zu recht auch als „Heil aller Leiden“ bezeichnet, da die Wirkungsweise sehr breit gefächert ist…z.B. blutreinigend, cholesterinsenkend… klärt den Geist und schärft den Verstand.
Es gesellt sich noch ein Paar zu uns, da wir durch unser reges Betrachten der Bergpflanzen ihr Interesse weckten. Es wurden auf diesem kleinen Fleck Erde noch viele weitere Heilkräuter entdeckt z.B. Hornklee, Schafgarbe, Alpenspitzwegerich, kl. Braunelle, Gänseblümchen und viele mehr.
Das Kräutersammeln geht weiter
Wir begeben uns auf den Weg in Richtung Weinbergerhaus, da werden wir auch gleich von dem roten Holunder angehalten. Weißwurz, Günsel, Huflattichblätter, Thymian (Quendel), stinkender- und Wiesen-Storchenschnabel entdecken wir ebenso am Wegesrand. Wir freuen uns über eine weitere Dame, die wir herzlich in unsere Runde aufnehmen.
Freudig wandern wir weiter in „heilpfanzlichen Gesprächen“ versunken. Nun ist es die Brennnessel, die unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Auch der Frauenmantel bedeckt schützend die Almwiesen, sowie der rückenstärkende Rotklee. Das Johanniskraut zählt wohl zu den bedeutensten Kräutern, die in der Zeit der Sommersonnenwende ihre Hochform in der Heilwirkung erreicht. Der Bergbaldrian steht jetzt in der Blüte, jedoch steckt die Heilwirkung in der Wurzel, wenn sich im Herbst die Pflanze wieder zurückzieht. Die Bachnelkenwurz, die Teufelskralle, oranger Pippau und Akelei faszinieren uns mit ihrer Schönheit.
Essbare Kräuterlandschaft
Von Kräutern, deren Bestand ausreichend vorhanden ist (z. B. Dost, guter Heinrich Löwenzahn usw.), durften wir für unser Mittagessen einige Blättchen entnehmen, sowie Blüten, zum Garnieren unserer Speise. Hungrig kommen wir bei der Brentenjoch-Alm an, wo Sennerin Leni schon einen Omelettenteig für uns gerichtet hat.
Am urigen Holzherd wird die Pfanne aufgestellt. Die fein aussortierten Kräuter werden fein gehackt und in den Teig gemischt, dieser wird in das heiße Fett gegossen und zugedeckt goldig gebacken…nach gut fünf Minuten kommt die andere Seite dran. Das Omelett wird in kleine Stücke gerissen. Zur Garnierung streuen wir die bunten Blüten darüber und servieren das Kräuter „Miasl“ (Schmarren) in der Pfanne. Dazu gibt’s selbstgemachten Holunderblütensaft.
Die Teilnehmer genießen diese einfache und schmackhafte Speise vor der traumhaften Kulisse des Wilden Kaisers und den Steinberg-Almen. Aufgetankt mit vielen interessanten Eindrücken über die Heilpflanzen und Wildkräuter schweben wir erfüllt mit dem Kaiserlift wieder talwärts nach Kufstein.
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