Bärlauch
Der wilde Knoblauch zum Selberpflücken und Genießen
Immer zur Frühlingszeit grünt es ganz heftig in den Wäldern rund um Ebbs, Niederndorf und Erl. Wenn man auf einem Spaziergang im März und April mit Körben, Jutetaschen und ähnlichem ausgestatteten Menschen begegnet, dann ist die Bärlauch Jagdsaison eröffnet. Lässt man das Auge schweifen, so sieht man sie im Wald, knietief und gebückt im Bärlauch stehen.
Der Bärlauch wächst im Kufsteinerland ganz besonders gut, denn dort bietet der lichte (da noch blätterlose) Frühlingswald die besten Bedingungen. So findet man ihn in krautreichen, schattigen Laubwäldern, auf sickerfeuchten, nährstoffreichen, tiefgründigen und nicht zu sauren Böden. Dies sind vor allem Wälder in Schluchten und Bachtälern sowie in den Auwäldern der Flüsse.
Der Bärlauch hat Bärenkräfte: Er stärkt den Kreislauf, wirkt entgiftend und unterstützt bei Hauterkrankungen. Das Gewächs ist voll mit Allicin, Lauchöl, reduzierte Schwefelverbindungen, Kalium, Eisen, Provitamin A, Vitamin C … also wichtige Stoffe, die der Körper nach dem Winter braucht. Pflanzenpower pur!
Wissen wo und was!
Jeder hat im Kufsteinerland so seine Plätzchen zum Pflücken – ob im Garten oder wie ich „wild“. Wer den Bärlauch in der Natur pflückt, sollte doch genau hinsehen. Oft schon wurde der essbare Geselle mit dem Maiglöckchen verwechselt. Dieses hat ähnliche Blätter, riecht aber nicht nach Knoblauch, schmeckt bitter. Außerdem bildet der Bärlauch immer nur einzelne Blätter an einem Stängel aus.
Ich habe meine Plätzchen rund um Niederndorf und Ebbs. Zwei Dörfer im Kufsteinerland, ganz in der Nähe des Inns. Sobald der Bärlauch sprießt, verbreitet sich die Kunde in der Region. Dann nimmt man seine Jutetasche, geht los und ich brauche gar nicht weit zu gehen, da riecht man ihn schon - den Bärlauch. Ein leichter Knoblauchduft weht durchs Gehölz. Immer meiner Nase nach an den bekannten Platz. Am Weg treffe ich einige Sammler auf dem Rückweg: „Und, alles weggepflückt?“, frage ich. „Na, na, da ist noch genug da.“ Und tatsächlich – da steht er in Massen. Grün, grün, grün wuchert es und ich bin im Paradies. Mit einer Schere und zwei Taschen fange ich an, dick abzuschneiden und meine Taschen zu füllen. Nach einer guten Stunde habe ich zwei Taschen voll. Mehr als genug für so einige Köstlichkeiten. Ich war ohnehin schon zu gierig! Also ab in die heimische Küche und ans Verarbeiten.
Was man daraus macht?
Man kann natürlich alles Mögliche draus machen. Von Strudel, Knödeln oder Salz. Ich entscheide mich für Pesto. Das ist einfach und hält gut!
So geht's
- Zuerst die Blätter mehrmals gründlich reinigen, so dass sie von allem Gehölz und Erde befreit sind. Ich mache drei Waschdurchgänge damit auch jedes Blatt sauber wird.
- Ich nehme einen großen Topf und gebe eine Handvoll Bärlauch hinzu. Dazu Salz, Pfeffer und Öl. Außerdem braucht man Nüsse oder Samen. Ich nehme Sonnenblumenkerne (da regional und günstig) und Walnüsse. Ich mag die Mischung. Hier sind der Fantasie aber keine Grenzen gesetzt: Ich habe auch schon mal Kürbiskerne verwendet.
- Mit einem Pürierstab diese Zutaten pürieren.
- Nach und nach immer wiedereine Handvoll dazu, nachsalzen, pfeffern, Öl und die Samen zugeben.
- Manche geben Parmesan oder anderen Käse dazu. Ich bleibe bei der veganen Variante, da es so länger haltbar bleibt.
- Und pürieren, pürieren, pürieren.
Abgefüllt in Einmachgläser oder andere Behältnisse gibt das einen schönen Vorrat, den ich für Saucen, Röstgemüse, Nudeln und vieles mehr verwenden kann. Auch meine Freunde freuen sich über ein Glas Pesto!
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